Erfahrungsbericht von Charly H.-G. Wardelmann aus Bremerhaven

<typohead type=2>Köln war ein voller Erfolg!</typohead>

Zumindest für mich, denn ich lernte wieder "laufen", aber ich denke es war auch ein Erfolg für die Volksinitiative, da ich meinen persönlichen Beitrag zur ersten Unterschriftenhürde geleistet habe.

Für mich war es nach zwei Schlaganfällen aber nicht nur ein Erfolg wieder Laufen zu können, ich konnte auch etwas zurückgeben, was mir aus gesundheitlichen Gründen, als "Mehr Demokratie" in Bremen und Bremerhaven so aktiv aggierte, eben nicht möglich war. Vom Bett aus, über das Internet und die Medien, beobachtete ich damals dies großartige Engagement von Mehr Demokratie in Bremerhaven. Aber alles was ich tun konnte, war eine kleine - für mich allerdings riesengrosse und übrigens die erste in meinem "langen Leben" - Spende, online zu überweisen. Ansonsten konnte ich mich, wie viele andere wohl auch, immer nur tatenlos ärgern über das, was Politik so alles anstellen kann.

Bei dem Angebot zum Aktionscamp nach Köln zu kommen, sah ich sofort die Chance, etwas von dem zurückgeben zu können, was Mehr Demokratie für mich und viele andere im Bundesland Bremen durch das Volksbegehren erreicht hat.

Schnell waren die Details geklärt mit dem hervorragend Kontakt, Alexander Slonka in Köln, der nicht nur sehr aufmerksam und einfühlsam auf meine Situation einging damals, sondern sich auch die ganzen 3 Wochen weit über ein normales Maß hinaus bemüht und gekümmert hat. Die Initiative kann wirklich sehr stolz auf diesen Mitarbeiter sein, der mit Daniel Schily zusammen, Initiator der Volksinitiative ist.

Man hatte sich also bereit erklärt - und erfreut gezeigt - dass ich die vollen 3 Wochen des Aktionscamps in Köln teilnehmen könne, und uns ganz hervorragend mitten in Köln in einem Hostal untergebracht. Mein Einsatz begann am Freitag den 22. Juni, als ich sehr nett und freundschaftlich empfangen wurde und endete am Freitag den 13. Juli, als ich Köln am Vormittag wieder verließ, auf eine wertvolle, interessante und sehr angenehme Zeit zurückschauend.

Vom 1. Tag an begannen wir aktiv Unterschriften zu sammeln, zunächst in einer überschaubaren Gruppe. Außer uns Aktionsurlaubern, die alle im Hostal wohnten, kamen aber fast täglich auch noch Sammlerinnen und Sammler aus NRW hinzu, die teilweise sogar verhältnismäßig weit anreisten. Besonders in der letzten Woche fehlte mir dann doch der Überblick, es waren wirklich inzwischen sehr viele Menschen am Unterschriftensammeln beteiligt. Schon nach den ersten Tagen hatte ich mich so weit akklimatisiert und eingelebt, dass ich kaum noch Hilfe brauchte, um mich zu den verschiedensten Sammelorten alleine zu bewegen.

Nun zum Sammeln: es machte mir wirklich Spaß die Menschen anzusprechen und für die gute Idee zu werben, von der ich selbst voll überzeugt bin. Und jeder von uns weiß doch, "wenn die Motivation stimmt", dann ist das mehr als die halbe Miete, dann fällt einem der Rest relativ leicht.

Da wir in den ganzen 3 Wochen fast immer "durchwachsenes Wetter" mit relativ viel Regen hatten, hab ich mich mehr um die Plätze und Möglichkeiten an den Kölner Unis gekümmert, denn um Fußgängerzonen. An den Kölner Unis machte es regelrecht Freude, wobei die "Humanisten", aber ganz besonders auch die "Philosophen", das freundlichste Umfeld boten! Sehr angenehm aber war gleich am 1. Wochenende auch ein Bundesfest der "Linken" in Dortmund. Rund 80% der Angesprochenen wünschten uns "viel Erfolg", egal ob sie unterschrieben, oder nicht. Ähnlich wie auch an den Unis, waren viele der dort Anwesenden nicht in NRW wahlberechtigt und konnten daher nicht unterschreiben.

Die Atmosphäre unter uns Sammlern war ganz hervorragend, auch wenn ich über die abendlichen "Zusammenkünfte" wenig sagen kann, da ich die sammelfreie Zeit fast ausschließlich zum Ausruhen nutzen musste - leider. Aber nicht nur die Stimmung unter den Aktionsurlaubern war toll, sondern auch die Unterstützung der NRW-Sammler. So wurden Daniel, Alex und ich nach einem echt regnerischen Wochenmarkt-Sammeltag in Waldbröhl, von den ganz tollen lokalen "Unterstützern" die dort einen Stand hatten, anschließend noch zu einem herrlich-gemütlichen Essen zu ihnen nach Hause eingeladen. An diesem Tag stand ich außerdem vor dem Geburtshaus von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio (1803-1869). Man übt sich durch die Aktionen von Mehr Demokratie also nicht nur beim Unterschriftensammeln und Argumentieren über politische Inhalte, sondern man bekommt einen spannenden Einblick in ganz unterschiedliche Dinge und lernt auf diese Weise viel Neues und viele nette Menschen kennen.

Abschließend möchte ich mich nochmals bei den Mitarbeitern in Köln bedanken, denen ich schließlich auch „meinen Erfolg“ zu verdanken habe.

 

P.S.: Ich kann Aktionsurlaube nur weiterempfehlen, denn das Unterschriftensammeln und alles was damit zusammenhängt, macht wirklich Spaß!

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