Handbuch Klimaschutz liefert Leitfragen für den demokratischen Diskurs

Mehr Demokratie und BürgerBegehren Klimaschutz veröffentlichen Überblickswerk zum 1,5-Grad-Ziel

Mit dem „Handbuch Klimaschutz“ veröffentlichen die Vereine Mehr Demokratie und BürgerBegehren Klimaschutz ein für Deutschland einmaliges Überblickswerk zur Frage, wie Deutschland das 1,5-Grad-Ziel erreichen kann. Das von einem interdisziplinären Team von Autorinnen und Autoren rund um Karl-Martin Hentschel verfasste Buch soll die Basis für einen politischen Diskurs zur Klimapolitik in Deutschland liefern.

„Deutschland steht rechtlich im Wort das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten, um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Doch bisher fehlte eine Übersicht für Deutschland, wie dieses Ziel zu erreichen wäre“, erklärt Claudine Nierth, Vorstandssprecherin des Vereins Mehr Demokratie. „Mit dem Handbuch liegt jetzt eine Studie vor, die alle anderen wichtigen Studien zusammenfasst – es bietet eine Orientierungshilfe für jegliches politische Handeln.“

Das Handbuch Klimaschutz geht davon aus, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden soll, und kommt zum Ergebnis, dass dies bis 2040 realistisch möglich wäre. Von dort ausgehend beschreibt das Buch Ziele und Voraussetzungen der Klimapolitik und Wege der Transformation. Mehr als 300 wissenschaftliche Studien wurden dafür ausgewertet und die sonst meist getrennt voneinander betrachteten Sektoren Energieversorgung, Hauswärme, Verkehr, Industrie sowie Landwirtschaft/Bodennutzung und Abfälle wurden zusammengedacht. „Wir hoffen, dass das Buch für alle, die sich mit der Klimakrise und möglichen Auswegen und politischen Maßnahmen beschäftigen, nützlich und hilfreich ist“, erklärt Hauptautor Karl-Martin Henschel.

Das Buch fasse die zentralen wissenschaftlichen Ergebnisse der bisherigen Klimaforschung zusammen, schreibt Ortwin Renn, Direktor des IASS Potsdam im Vorwort. „Welche Entscheidungen Politik und Gesellschaft aus diesen Erkenntnissen und Einsichten er Wissenschaft ableiten, ist keine Frage der wissenschaftlichen Beurteilung, sondern der politischen Willensbildung“, erklärt Renn. Maja Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen betont: „Die Klimakrise ist kein Umwelt-, sondern ein Gesellschaftsproblem. Wir brauchen mehr menschliches Miteinander, ein besseres Zuhören bei den Vorschlägen anderer, um dann gemeinsam Lösungen zu finden.“

Genau dies sei der Hintergrund für die Entstehung des Handbuchs, erklärt Eric Häublein von BürgerBegehren Klimaschutz anlässlich der Buchvorstellung: „Um über die Klimakrise als eine der brennendsten gesellschaftlichen Fragen zu diskutieren, brauchen wir als Gesellschaft das nötige Faktenwissen. Der nächste Schritt ist nun, dass sich Politik, Wissenschaft und Bürgerinnen und Bürger an einen Tisch setzen und beraten, wie wir hier in Deutschland mit der Klimakrise umgehen und welche Maßnahmen wie umgesetzt werden können. Die Klimaproblematik können wir nur gemeinsam lösen, geloste Bürgerräte können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.“

Mehr Informationen:

www.handbuch-klimaschutz.de

Zusammenfassung für die Medien (4 Seiten): https://www.mehr-demokratie.de/fileadmin/img/2020/2020-09-03_Presseinfo_Handbuch_Klimaschutz.pdf

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