LOSLAND – Zukunft vor Ort gestalten

Ein Projekt von Mehr Demokratie und dem Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Potsdam (RIFS), gefördert durch die bpb: Bundeszentrale für politische Bildung.

Mit dem Projekt LOSLAND haben wir von März 2020 bis Mai 2023 zehn Kommunen in ganz Deutschland dabei unterstützt, maßgeschneiderte Beteiligungsprozessen für eine enkeltaugliche Zukunft durchzuführen. Diese Prozesse basierten auf losbasierter Bürgerräten. Einblicke in das Projekt und die Prozesse vor Ort, Geschichten des Gelingens von LOSLAND Mitwirkenden sowie vielfältigen Erkenntnisse und hilfreiche Arbeitsmaterialien aus dem Projekt finden sich in der umfassenden LOSLAND Publikation sowie auf der weiter wachsenden Projektwebsite losland.org.

Gemeinsam für eine enkeltaugliche Zukunft

In den zehn Städten und Gemeinden entwickelte LOSLAND mit Politik, Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort passgenaue Beteiligungsprozesse und unterstützte die Kommunen bei der Umsetzung. Eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Prozesse spielten zufallsbasierte Bürgerräte. Wir wählten zehn Gemeinden und Städte mit motivierten Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus, die mit ihrer Einwohnerschaft neue Wege gehen wollten. Bürgerinnen und Bürger hatten in den LOSLAND Kommunen die Möglichkeit, ihre Sichtweisen, Ideen und Kenntnisse über ihren Ort einzubringen, um zu einer aktiveren und kooperativen politischen Kultur beizutragen.

Ausgangspunkt war die Frage: Wie gestalten wir eine enkeltaugliche Zukunft hier bei uns vor Ort?Mit dem Begriff Enkeltauglichkeit richtete LOSLAND den Fokus in die Zukunft – eine Zukunft, die für alle greifbar ist und alle Generationen betrifft: Enkel, Eltern und Großeltern. Konkret stellten sich die Kommunen die Frage: Was bedeuten Gemeinschaft und Gemeinwohl hier bei uns vor Ort? Was müssen wir heute entscheiden, damit auch künftige Generationen gut leben können? LOSLAND möchte Veränderungen anstoßen, die langfristig auf unser Miteinander wirken. Bürgerbeteiligung ist für uns mehr als nur eine einmalige Veranstaltung, sondern  eine Haltung, die uns als Gesellschaft enger zusammenbringt und den Gemeinsinn stärkt.
 

 Landkarte der demokratischen Selbstwirksamkeit

Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den LOSLAND Kommunen ergeben ein politisches Mosaik: eine Landkarte der demokratischen Selbstwirksamkeit. Mithilfe medialer Begleitung entstanden Impulse zur Vitalisierung der Demokratie im ganzen Land. Die vor Ort gesammelten Erfahrungen ermöglichten es, Empfehlungen an die Landes- und Bundespolitik abzuleiten. So zeigt LOSLAND gemeinsam mit den beteiligten Kommunen Wege auf, wie sich Handlungsmöglichkeiten zum Umgang mit Zukunftsthemen im lokalen Raum stärken lassen. 

Geschichten des Gelingens und hilfreiche Arbeitsmaterialien für zukünftige Prozesse

Im Mai 2023 ist die LOSLAND Publikation entstanden, die das Potenzial von losbasierten Bürgerräten für die demokratische Kultur und das politische System in Deutschland aufzeigt. Die Veröffentlichung bietet mit Reportagen, zahlreichen Interviews,  Fotos und Beiträgen von Mitwirkenden tiefe Einblicke in die LOSLAND  Prozesse vor Ort.

Während der Verlängerungsphase wird die LOSLAND Website bis Januar 2024 kontinuierlich aktualisiert, um weitere Geschichten des Gelingens zu teilen und hilfreiche Informationen aufzubereiten, die allen Interessierten sowie Akteurinnen und Akteuren in Bürgerratsverfahren nützlich sein  sollen.

Ein LOSLAND Beteiligungsprozess erfolgt in vier Schritten:

1. Planungsphase

Zu Beginn wird eine Steuerungsgruppe aus der Kommune zusammengestellt. Diese erarbeitet gemeinsam mit dem LOSLAND Team Format und Fragestellung für die Beteiligungsveranstaltung(en) und plant deren Umsetzung.

2. Zukunftsrat

Dies ist das Herzstück des Prozesses. Die beteiligten Bürgerinnen und Bürger beratschlagen sich zur Frage nch einer enkeltauglichen Zukunft für die Kommune und entwickeln mit Hilfe eines professionellen Moderationsteam Empfehlungen für die Politik.

3. Zukunftsforum

In einer öffentlichen Veranstaltung werden die Ergebnisse des Zukunftsrats vorgestellt. In lockerer Atmosphäre bekommen alle Bürgerinnen und Bürger der Kommune die Möglichkeit, die Ergebnisse zu diskutieren und durch ihre eigenen Gedanken anzureichern.

4. Transfer

Im letzten Schritt beschäftigt sich die Steuerungsgruppe mit der Frage, wie die Ergebnisse der Beteiligungsveranstaltungen in die Entscheidungen der Politik einfließen sollen. Der Gemeinderat veröffentlicht eine Erklärung und gibt Auskunft, welche neuen Projekte angeschoben und welche Ideen weiter verfolgt werden können.

Das LOSLAND Projekt fügt sich somit ein in die größere Mission von Mehr  Demokratie, Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen zu stärken. Nach  Initiierung der ersten bundesweiten Bürgerräte, veranlasst und begleitet  Mehr Demokratie mit dem LOSLAND Projekt nun auch Beteiligungsprozesse  auf kommunaler Ebene und trägt damit dazu bei, den Dialog und das  Vertrauen zwischen gewählten Vertreterinnen und Bürgern zu stärken und  Herausforderungen der Demokratie zu begegnen.

Mehr Informationen

  • Projektwebsite: www.losland.org
  • Über das Projekt LOSLAND hinaus bietet Mehr Demokratie Kommunen, Initiativen und weiteren Interessierten eine allgemeine Bürgerrat-Beratung an. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Thorsten Sterk, E-Mail: thorsten.sterkmaps on@buergerrat.de
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