Schweizer wollen ihre Waffen im Haus behalten

Die Schweizerinnen und Schweizer hatten heute an der Urne das letzte Wort. Sie lehnten die Volksinitiative „Für den Schutz vor Waffengewalt“ 56,3 Prozent Nein-Stimmen mehrheitlich ab. Nur in 6 der 26 Kantone gab es eine Mehrheit für die Vorlage.

Das Ziel der Initiative war ein strengeres Waffengesetz. Die Armeewaffen, die bei Schweizern im Privathaushalt verwahrt werden, sollten im Zeughaus gelagert werden. Außerdem wollte die Initiative, dass alle Feuerwaffen zentral beim Bund registriert werden und nicht mehr in den einzelnen Kantonen. Auch der Nachweis, ob man fähig ist, eine Waffe zu besitzen und zu gebrauchen, als auch der Nachweis, dass wirklich Bedarf nach einer Waffe besteht, sollte neu geregelt werden.

 

In den Umfragen vor der Volksabstimmung hatte sich eine deutliche Konfliktlinie abgezeichnet. Frauen, junge Menschen sowie Wähler grüner und linker Parteien waren eher für die Initiative. Männer, ältere Menschen und politisch bürgerlich und konservativ Gesinnte waren eher dagegen.

 

In der Schweiz spielen Armeewaffen, die in privaten Haushalten aufbewahrt werden, keine geringe Rolle bei Tötungsdelikten. 2009 waren bei 55 der 234 Tötungsdelikte Armeewaffen mit im Spiel.

 

Zuletzt hat sich jedoch die Gegnerschaft der Initiative durchgesetzt. In der Abstimmungskampagne hatte sie argumentiert, die Initiative sei teilweise unnötig, da schon einige Forderungen umgesetzt seien. Außerdem würde man Schweizer Tradition einbüßen, wenn die Waffen nicht mehr zu Hause gelagert werden dürften. Bedenklich sei auch, dass die Initiative keine Wirkung auf den illegalen Besitz von Waffen habe und damit den Kriminellen zu einem Monopol auf Waffenbesitz verhelfe.

 

Das zentrale Argument der Befürworter der Initiative war der erhöhte Schutz vor Waffengewalt. Außerdem sahen sie keine Notwendigkeit für Armeewaffen im Privathaushalt, da es keine akute Kriegsgefahr gebe.

Teilen:
nach oben