LOSLAND – Zukunft vor Ort gestalten

Ein Projekt von Mehr Demokratie und dem Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) Potsdam
Mit dem LOSLAND Projekt begleiteten wir Kommunen in ganz Deutschland dabei, ihre enkeltaugliche Zukunft zu gestalten.
Dafür wählenten wir zehn Gemeinden und Städte mit motivierten Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus, die zusammen mit ihrer Einwohnerschaft neue Wege gehen wollten. Ziel war es, zu einer aktiveren und kooperativen politischen Kultur beizutragen. Gemeinsam mit Politik, Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort entwickelte und plante LOSLAND passgenaue Beteiligungsprozesse und unterstützte die Kommunen bei deren Umsetzung. Einen zentralen Ansatz für die Gestaltung der Prozesse boten zufallsbasierte Bürgerräte.
Ausgangspunkt war und ist die Frage: Wie gestalten wir eine enkeltaugliche Zukunft hier bei uns vor Ort?
Mit dem Begriff Enkeltauglichkeit richtet LOSLAND den Fokus in die Zukunft – eine Zukunft, die für alle greifbar ist und alle Generationen betrifft: Enkel, Eltern und Großeltern. Konkret stellen sich die Kommunen die Frage: Was bedeuten Gemeinschaft und Gemeinwohl hier bei uns vor Ort? Was müssen wir heute entscheiden, damit auch künftige Generationen gut leben können? LOSLAND will Veränderungen anstoßen, die sich langfristig auf unser Miteinander auswirken. Bürgerbeteiligung sehen wir nicht als einmalige Veranstaltung, sondern als eine Haltung, die uns als Gesellschaft näher zueinander bringt und den Gemeinsinn stärkt.
Die lokalen Beteiligungsprozesse in den LOSLAND-Kommunen sollten es Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, ihre Perspektiven und ihr Wissen einzubringen. Als Zukunftsräte überlegen sie dann, wie ihre Kommunen wirklich enkeltauglich werden können. Dann geht es direkt in die Umsetzung.
Landkarte der demokratischen Selbstwirksamkeit
Darüber hinaus schafft LOSLAND eine Plattform für digitale Beteiligung vor Ort und für die Vernetzung der LOSLAND-Kommunen untereinander. Die aktivierten Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung können sich so austauschen, um von- und miteinander zu lernen.
Die in den LOSLAND-Kommunen gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse fügen sich zu einem politischen Mosaik: einer Landkarte der demokratischen Selbstwirksamkeit. Mithilfe medialer Begleitung entstehen Vitalisierungsimpulse für die Demokratie im ganzen Land. Aus den Erfahrungen vor Ort ergeben sich Empfehlungen an die Landes- und Bundespolitik.
LOSLAND zeigt so gemeinsam mit den beteiligten Kommunen Wege auf, wie sich Handlungsmöglichkeiten zum Umgang mit Zukunftsthemen im lokalen Raum stärken lassen.
Ein LOSLAND Beteiligungsprozess erfolgt in vier Schritten:

1. Planungsphase
Zu Beginn wird eine Steuerungsgruppe aus der Kommune zusammengestellt. Diese erarbeitet gemeinsam mit dem LOSLAND Team Format und Fragestellung für die Beteiligungsveranstaltung(en) und plant deren Umsetzung.

2. Zukunftsrat
Dies ist das Herzstück des Prozesses. Die beteiligten Bürgerinnen und Bürger beratschlagen sich zur Frage nch einer enkeltauglichen Zukunft für die Kommune und entwickeln mit Hilfe eines professionellen Moderationsteam Empfehlungen für die Politik.

3. Zukunftsforum
In einer öffentlichen Veranstaltung werden die Ergebnisse des Zukunftsrats vorgestellt. In lockerer Atmosphäre bekommen alle Bürgerinnen und Bürger der Kommune die Möglichkeit, die Ergebnisse zu diskutieren und durch ihre eigenen Gedanken anzureichern.

4. Transfer
Im letzten Schritt beschäftigt sich die Steuerungsgruppe mit der Frage, wie die Ergebnisse der Beteiligungsveranstaltungen in die Entscheidungen der Politik einfließen sollen. Der Gemeinderat veröffentlicht eine Erklärung und gibt Auskunft, welche neuen Projekte angeschoben und welche Ideen weiter verfolgt werden können.
Das LOSLAND Projekt fügt sich somit ein in die größere Mission von Mehr Demokratie, Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen zu stärken. Nach Initiierung der ersten bundesweiten Bürgerräte, veranlasst und begleitet Mehr Demokratie mit dem LOSLAND Projekt nun auch Beteiligungsprozesse auf kommunaler Ebene und trägt damit dazu bei, den Dialog und das Vertrauen zwischen gewählten Vertreterinnen und Bürgern zu stärken und Herausforderungen der Demokratie zu begegnen.
Mehr Informationen
- Projektwebsite: www.losland.org
- Über das Projekt LOSLAND hinaus bietet Mehr Demokratie Kommunen, Initiativen und weiteren Interessierten eine allgemeine Bürgerrat-Beratung an. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Thorsten Sterk, E-Mail: thorsten.sterk @buergerrat.de