Online-Veranstaltung: JA oder NEIN zur Ersatzstimme?
Das Wahlverhalten der Wählerinnen und Wähler in der Bundesrepublik Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Die individualisierte Gesellschaft wählt auch individuell und ist mit aktuell sechs Parteien im Bundestag vertreten – so viele wie noch nie.
Fragen des Wahlrechts, vor allem zur Verkleinerung des Bundestags, werden zwischen den Parteien im Parlament hitzig diskutiert. Ein Ungleichgewicht, das immer stärker zu werden droht, kommt in diesen Debatten allerdings zu kurz.
Bei jeder Bundes- und Landtagswahl gehen sehr viele Stimmen verloren, mit denen Parteien gewählt werden, die aufgrund der Fünf-Prozent-Hürde nicht ins Parlament einziehen. Bis zu 20 Prozent der Stimmen fallen so einfach unter den Tisch, was aus demokratischer Perspektive dramatisch ist.
Ein Instrument, das ohne Absenkung der Fünf-Prozent-Hürde Abhilfe schaffen kann, ist die Ersatzstimme. Ihre Einführung verringert den Druck taktisch zu wählen und führt zu mehr Repräsentativität in den Parlamenten. Menschen könnten durch sie bei der Wahl neben ihrer Wunschpartei noch eine zweite Präferenz angeben. Wenn ihre erste Wahl an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern sollte, käme ihre Ersatzstimme zum Zug.
Über die Argumente für und gegen die Ersatzstimme und ihre möglichen Konsequenzen sprechen wir am 19. September (Dienstag) um 20 Uhr mit
- Sarah Händel (Mehr Demokratie),
- Dr. Björn Benken (Institut für Wahlrechtsreform),
- Prof. Dr. Friedrich Pukelsheim (Uni Augsburg),
- Dr. Thomas Krumm (Uni Marburg) und allen interessierten Gästen.