„Von der Politik wünsche ich mir, dass Leben ohne Zerstören wieder möglich ist. Dafür braucht es Strukturen, in denen das nachhaltige Leben keine individuelle Heldentat, sondern Normalität für alle ist. Das meint eine Re-Regionalisierung der Wirtschaft, das Einführen von Stoffkreisläufen, sowie das Belohnen von Liebe und Carearbeit, statt von Zerstörung und globalisierte Gütererwirtschaft. Ich wünsche mir, dass wir Menschen wieder Teil der Natur, nicht mehr ihr Vernichter sind.“

Björn Kern, 43
Schriftsteller,
Seelow, Brandenburg.

 

Die Portraits und Wünsche sind Teil des Gesellschaftsportraits Iwish-WunschandiePolitik.de 
des Fotografen Gerhard Westrich, für das er weiterhin Teilnehmende sucht.

„Wir leben derzeit in einer narzisstischen Gesellschaft, welche von der sozialen Ungleichheit lebt. Ich wünsche mir wieder mehr Rücksichtnahme und Empathie. Materieller Reichtum und Bekanntheit sollten nicht höher bewertet werden als die persönliche Würde und Selbstachtung.“

Anja Schenk, 51
Sozialpädagogin,
Leipzig, Sachsen.

 

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„Entschlossenes, konsequentes und mutiges Entscheiden in Sachen Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung. Und dabei Respekt und Anstand in den nötigen Auseinandersetzungen zwischen den politischen Gegnern.“

Frank Kanig, 84
Pfarrer i. R.,
Dresden, Sachsen.

 

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Iwish-WunschandiePolitik.de für das weiterhin Teilnehmende gesucht werden.

„Als Ärztin aus Leidenschaft bin ich auf die engagierte Mitarbeit meines Teams angewiesen. Keine Praxis funktioniert ohne die Tatkraft, das offene Ohr, die helfende Hand unserer Medizinischen Fachangestellten. Für sie wünsche ich mir mehr Anerkennung, mehr öffentliches Gehör für diesen notwendigen und erfüllenden Berufszweig und eine bessere Bezahlung. Sie sind das Bollwerk unserer medizinischen Versorgung.“

Manuela Rabe, 40
Kinderärztin,
Altenburg, Thüringen.

 

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„Politikerinnen und Politiker sollen sich vor Populismus aller Art hüten. Politik muss verantwortlich reale Probleme lösen. Sie soll nicht Stimmungen erzeugen oder ausnutzen, die eigenen politischen Zielen dienen.“

Marga Reichold-Kanig, 70
Betriebswirtin Rentnerin,
Dresden, Sachsen.

 

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„Ich wünsche mir, dass unsere Regierung den Querschnitt der Bevölkerung abbildet. Ich wünsche mir von Politikern mehr Bodenhaftung. Dass sie sich deutlicher mit den Alltagsproblemen der Menschen befassen, ja diese erstmal wahrnehmen. Mir scheint, das zieht sich durch alle Parteien. Man hat den Eindruck, viele leben in ihrer eigenen Blase. Verlieren den Bezug zum normalen Leben. Wie wäre es, wenn ein Verkehrssenator mal einen Monat lang ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt?“

Sylvia Claus-Knöll, 58
Buchgestalterin, zur Zeit im Buchhandel beschäftigt,
Ferch, Brandenburg.

 

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Mach doch! – Mitentscheiden ist möglich

In Brandenburg, Sachsen und Thüringen wurde jeweils ein neuer Landtag gewählt. Die Ergebnisse, vor allem der Zuspruch für Rechtsextremisten, sind ein Grund zur Sorge. Aber nicht nur dieses Ergebnis stimmt bedenklich. Nach aktuellen Umfragen sind 60 Prozent der Ostdeutschen mit der demokratischen Lage unzufrieden. Gleichzeitig wachsen Zukunftssorgen. Viele, die jetzt über die „Ängste des Ostens“ reden, haben die radikalen Einschnitte in den 90er Jahren nicht erlebt. Immerhin sagen aber 90 Prozent, dass die Demokratie die beste aller Staatsformen sei.

Heute stellen uns Klimawandel, Migration, Krieg, soziale Ungleichheit … vor viele Fragen. Um Antworten zu finden, sollten alle mitreden, sich einbringen können. Viele suchen nach Möglichkeiten, sich zu engagieren. Das geht: Wir können uns einmischen.

Vor allem geht es mit der direkten Demokratie. Sie ist kein leeres Versprechen, keine Neuheit auf blauen Plakaten, sondern unser Bürgerrecht. Thüringen hat die bundesweit besten Regeln für direkte Demokratie in den Kommunen. Brandenburg ist das Land mit den meisten Volksinitiativen. Und in Sachsen wurden die Hürden für Bürgerbegehren gerade gesenkt.

Verschaffen wir uns Gehör, wenn Politik unerhört ist! Entscheiden wir mit, auch zwischen den Wahlen. Wer denen hinterherläuft, die einfache Lösungen anbieten, biegt womöglich falsch ab. Besser ist es, selbst aufzustehen. Die Instrumente dafür stellen wir hier vor. Nutzen wir sie!

Mach doch! Denn Demokratie ist kein Sofa.

Was wir tun

  • Mach Doch! Demokratie-Perspektiven nach den Landtagswahlen – Forum für Zivilgesellschaft und Politik

    Am 28. September 2024 haben wir verschiedene zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen sowie politische Parteien zu einem Forum in Leipzig eingeladen, um gemeinsam auf die Ergebnisse der Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg zu schauen. Im gemeinsamen Austausch wurden Perspektiven geteilt, Erfahrungen ausgetauscht und sich gegenseitig Mut gemacht, in Zeiten, in denen die Demokratie zunehmend bedroht ist. Am Ende wurde eine gemeinsame „Leipziger Erklärung“ verabschiedet, der sich alle rund 80 Teilnehmenden aus etwa 25 verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen angeschlossen haben.

    Das Programm startete am Vormittag mit einem spannenden Vortrag von Maximilian Steinbeis, der die quasi parallel weiterlaufenden Entwicklungen bei der Konstituierung des Thüringer Landtags einordnete. Er erklärte mit welchen Strategien autoritär populistische Parteien heute vorgehen und es wurde diskutiert, wie wir in Deutschland aus den Erfahrungen aus Ungarn und Polen lernen können. Er empfiehlt den Narrativen der extremen Rechten dadurch zu begegnen ihren Strategien auf einer Metaebene zu begegnen, indem man diese immer wieder klar benennt und herausstellt welche Gefahr sie bergen.

    Danach warf Mehr Demokratie Bundesvorstandssprecher Ralf-Uwe Beck einen Blick auf die Entwicklung der Demokratie in den ostdeutschen Bundesländern nach der Wende, wie sie gerade in Sachen direkter Demokratie vorangegangen sind. Er plädierte dafür, dass aus der Freiheit von etwas endlich eine Freiheit für etwas werden muss, wir also die Demokratie aktiv gestalten sollen, auch mit den Instrumenten, die uns bereits heute zur Verfügung stehen. Ganz nach dem Motto der Veranstaltung – Mach Doch!

    Im Anschluss an die beiden Vorträge gab es eine Podiumsdiskussion, bei der die beiden Vortragenden zusammen mit Gesine Oltmanns von der Stiftung Friedliche Revolution und Gesine Märtens, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Justiz und für Europa, Demokratie und Gleichstellung die Perspektiven auf die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg diskutierten. Es wurden verschiedene Notwendigkeiten besprochen, um den autoritären Tendenzen zu begegnen. Dabei ging es um den Einsatz von Bürgerräten, die Rolle politischer Bildung und die Aufgaben für die Zivilgesellschaft. Zudem wurde thematisiert, welche konkreten Gefahren gerade bestehen für Menschen in Politik und Verwaltung und wie die Politik durch mehr Beteiligungsmöglichkeiten und die Schaffung von Begegnungsräumen dem etwas entgegensetzen kann. Bei diesen Diskussionen richtete sich der Blick einerseits immer wieder auf die ganz aktuellen Geschehnisse im Thüringer Landtag und anderseits auch auf die historischen Erfahrungen aus der Friedlichen Revolution von 1989 und den Umgang mit dem Autoritarismus dieser Zeit.

    Nach der Mittagspause gab es einige kurze Inputs zu verschiedenen demokratischen Innovationen. Behandelt wurden etwa die Fragen: Wie können wir das Wahlrecht erneuern und besser gestalten? Welche Rolle spielt Transparenz? Wie kann gute digitale Beteiligung funktionieren? Außerdem wurden das öffentliche Petitionswesen und die partizipative Gesetzgebung in Thüringen vorgestellt.

    Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden dann in fünf Workshops selbst aktiv werden und in den inhaltlichen Austausch gehen zu verschiedenen Themen. Es gab Workshops zu Bürgerräten, zur Verbindung von Demokratie und Klimaschutz, zu Polarisierungstendenzen, zur Frage wie es möglich ist, mehr Frauen in die Kommunalpolitik zu bringen und zu Möglichkeiten der Verteidigung gegenüber juristischen Angriffen von rechten Netzwerken.

    Der letzte Programmpunkt widmete sich dann der Verabschiedung einer gemeinsamen „Leipziger Erklärung“. Bereits im Vorhinein online und auch den Tag über während der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit den von Ralf-Uwe Beck initiierten Entwurf einer Erklärung zu kommentieren und Änderungswünsche anzubringen. Kurz vor 16 Uhr ging es dann in die finale Abstimmung im Plenum, wo diese Änderungen diskutiert und teilweise beschlossen wurden. Am Ende stellten sich alle 80 Teilnehmenden geschlossen hinter die Forderungen, die sich an die Koalitionäre in Thüringen, Sachsen und Brandenburg richten und beschlossen die „Leipziger Erklärung – Demokratie schützen, erlebbar machen und erneuern“. Die Erklärung enthält Forderungen zum Schutz demokratischer Institutionen, zu mehr Bürgerbeteiligung und Innovation sowie Weiterentwicklung des Wahlrechts und des Ausbaus direktdemokratischer Möglichkeiten. Am Ende heißt es: „Wir brauchen jetzt einen aktiven Schutz und die Weiterentwicklung der Demokratie, einen Innovationsschub und mehr Mut, ins Experiment zu gehen.“

    Die ganze Erklärung gibt es hier zum Nachlesen.

    Abschließend gab es bei Kaffee und Kuchen Zeit zum freien Austausch und zur Vernetzung.

    Wir danken allen Teilnehmenden für den spannenden, lehrreichen und Mut machenden Tag mit all den unterschiedlichen wichtigen Perspektiven auf die aktuelle Lage der Demokratie in Thüringen, Sachsen und Brandenburg nach den Landtagswahlen, aber auch über diese Bundesländer hinaus, in Deutschland, Europa und weltweit.

    Hier findest du Bilder von der Veranstaltung.

  • Brandenburg: Vertrauen stärken, Beteiligung ausbauen - Aufruf gestartet

    “Vertrauen stärken, Beteiligung ausbauen” - gemeinsam mit mitMachen e V., BUND Brandenburg und openPetition haben wir einen Aufruf an die zukünftige Landesregierung gestartet ... mehr

  • Sachsen: Mehr Demokratie veröffentlicht Wahlprüfsteine zur Landtagswahl

    Zur Landtagswahl am 1. September hat der Landesverband Sachsen Wahlprüfsteine zu Demokratie-Reformen erstellt und den Landesparteien zugesendet. Die größte Übereinstimmung gibt es bei der Weiterentwicklung von Bürgerbegehren und Petitionen. Auch für niedrigere Hürden bei Volksbegehren zeigten sich alle Parteien offen.... mehr

  • Thüringen: Neue Handreichung informiert Thüringer Bürger über Mitbestimmungsrechte

    „Bürgerbeteiligung und Bürgerbegehren in Thüringer Kommunen“ ist in einer Kooperation des Landesverbandes Thüringen von Mehr Demokratie e. V. mit der Landesservicestelle BürgerInnenbeteiligung der Thüringer Staatskanzlei entstanden und ermuntert zum Mitmachen... mehr.


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Demokratie-Perspektiven nach den Wahlen

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Ein Rückblick

 

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Tipps und Links - ein Steinbruch

Publikationen, Analysen, Debattenbeiträge - rund um Mitbestimmungsrechte und um die Landtagswahlen gibt es viele Informationen und Materialien. Wir bieten eine Auswahl, als Steinbruch, gezielt, aber ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Wir bedanken uns bei Gerhard Westrich, für die Bereitstellung der Portraits. Seit 2021 arbeitet der Fotograf Gerhard Westrich an dem Gesellschaftsportrait I Wish – Wunsch an die Politik, inzwischen deutschlandweit. Zu sehen auf der Webseite Iwish-WunschandiePolitik.de.

Er sagt: „Politische Entscheidungen waren nie zuvor wichtiger als heute. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Die Belange der Menschen sollten dabei nicht weniger berücksichtigt werden als die von Industrie und Wirtschaft.“

 

 

 

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